Durch die Nutzung und Förderung erneuerbarer Energien haben Kommunen im Idealfall die Möglichkeit, eine vollständige Energieautarkie zu erlangen. Das niedersächsische Jühnde wurde 2001 als erstes Bioenergiedorf Deutschlands bekannt. Seitdem ist die Zahl der energieautarken Quartiere kontinuierlich gestiegen.
Im brandenburgimschen Feldheim ist es z. B. durch die Zusammenarbeit von Unternehmen, Privathaushalten und Kommunen gelungen, eine dezentrale, regenerative Energieversorgung zu schaffen: Der nahe gelegene Windpark liefert den Strom, die lokale Biogasanlage produziert Wärme. Für kalte Wintertage steht zusätzlich ein Holzhackschnitzel-Heizwerk zur Verfügung. Die so erzeugte Wärme und Elektrizität werden durch ein separates Nahwärme- und Stromversorgungsnetz direkt an die Verbraucher*innen geleitet.
Der Bollewicker Gemeinderat beschloss 2007, die Energieversorgung des Dorfes auf lokal und erneuerbar umzustellen. Schnell ließen sich zwei Milchviehbetriebe aus der Gegend überzeugen, Biogasanlagen aufzubauen, die nicht nur Strom produzieren, sondern auch Nahwärme für die Gemeinde. Die nachhaltige Energiewirtschaft geht in Bollewick allerdings noch weiter. Durch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie wird Energie gespart. Alle kommunalen Gebäude, bei denen es möglich ist, sind mit Solarpanelen bestückt. Etwa 34.000 Euro pro Jahr erwirtschaftet Bollewick mit der regenerativen Energie. Abzüglich Versicherung und Kredit kommt ein Plus für die Gemeindekasse heraus. Interessierte an erneuerbaren Energien kommen inzwischen aus der ganzen Welt nach Bollewick, um sich Anregungen zu holen.
Weitere Informationen und Beispiele:
Energieautarkie - das Beispiel Feldheim – KommunalWiki
Energieautarkes Dorf - Neue Energien Forum Feldheim